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KVP – Metho­den sollten fester Bestand­teil jeder Firmen­struk­tur sein, werden aber oft in ihrer Wirkung unterschätzt.

Dabei können viele Abläu­fe bereits mit wenigen Verän­de­run­gen deutlich optimiert werden.

Erfah­re alles über die bekann­tes­ten KVP-Metho­den und wie du von ihnen profi­tie­ren kannst.

Was sind KVP-Methoden?

„KVP“ ist eine Abkür­zung und steht für „konti­nu­ier­li­cher Verbes­se­rungs­pro­zess“.

Dementspre­chend sind „KVP-Metho­den“ Maßnah­men, die eine steti­ge Optimie­rung von Arbeits­ab­läu­fen fördern.

Diese bezie­hen sich auf alle firmen­in­ter­nen Vorge­hens­wei­sen und werden im Ideal­fall auch auf die Liefe­ran­ten ausgeweitet.

4 KVP-Metho­den: Beispie­le für langfris­ti­gen Erfolg

Erfolg ist kein Zufall!

Gute Führungs­kräf­te erken­nen schnell, dass die Siche­rung von Quali­täts­stan­dards bei Produkt und Service eine niemals enden­de Aufga­be ist.

Um Wachs­tum zu fördern und zugleich die Quali­tät zu verbes­sern, bedarf es syste­ma­ti­scher Ansät­ze, die sich in den Metho­den des KVP widerspiegeln.

Zu den Belieb­tes­ten zählen:

  1. Lean Manage­ment
  2. Die 5S-Metho­de
  3. Kaizen
  4. Six Sigma

Wer anfängt sich mit KVP zu beschäf­ti­gen, stößt oft gleich als Erstes auf Lean-Metho­den. Das ist kein Zufall, denn Lean Manage­ment wird gerne als Oberbe­griff für eine Vielzahl unter­schied­li­cher Ansät­ze verwendet.

#1 Was ist Lean Management?

Lean Manage­ment ist ein Konzept, das auf die Optimie­rung von Wertschöp­fungs­ket­ten abzielt.

Im Vorder­grund steht dabei die Identi­fi­zie­rung von unwirt­schaft­li­chen Abläu­fen und eine Rückbe­sin­nung auf die eigent­li­che Kundennachfrage.

Wie das in der Praxis aussieht, hat der Autoher­stel­ler Toyota ab den 1940er Jahren eindrucks­voll gezeigt.

Auch als „The Toyota Way“ (deutsch: Der Toyota-Weg) bekannt, basiert Lean-Manage­ment auf diesen 5 Prinzi­pi­en:

  1. Identi­fi­zie­rung vom Mehrwert des Produk­tes oder der Leistung für den Kunden
  2. Durch­füh­rung einer Analy­se aller Produk­ti­ons­ab­läu­fe unter Berück­sich­ti­gung des Mehrwer­tes für den Kunden
  3. Schaf­fung von konti­nu­ier­li­chen Arbeitsabläufen
  4. Etablie­rung eines Zug-Prinzips (englisch: Pull System) aus dem hervor­geht, dass neue Arbeit erst dann begon­nen werden kann, wenn beim Kunden auch tatsäch­lich Bedarf besteht
  5. Ermög­li­chung einer steti­gen Verbes­se­rungs­kul­tur inner­halb der Firma

Die Optimie­rung beginnt an der Basis des Unter­neh­mens, nämlich beim Produkt und wird dann fortlau­fend ausgeweitet.

Wichti­ge Werkzeu­ge bei dieser KVP-Metho­de sind unter anderem „Kanban“ und das „Value Stream Mapping“.

Defini­ti­on Kanban

„Kanban“ beschreibt die Verwen­dung visuel­ler Reize, um optima­le Handlungs­ab­läu­fe zu begüns­ti­gen. Das erleich­tert die Kommu­ni­ka­ti­on zwischen verschie­de­nen Arbeitsteams.

Defini­ti­on Value Stream Mapping

„Value Stream Mapping“ ist mit „Wertstrom­ana­ly­se“ ins Deutsche übertrag­bar und bezieht sich auf die Veran­schau­li­chung aller Firmen­pro­zes­se bis hin zur finalen Auslie­fe­rung eines Produk­tes.
Diese Technik wird vor Allem von Führungs­kräf­ten angewen­det, um festzu­stel­len, wer für welche Abläu­fe und deren Optimie­rung verant­wort­lich ist.

#2 KVP im Arbeits­all­tag: Die 5S-Methode

Toyota gilt nicht umsonst als Vorrei­ter auf dem Gebiet KVP, deshalb ist es nicht verwun­der­lich, dass auch die populä­re 5S-Metho­de vom Automo­bil­bau­er konzi­piert wurde.

Die 5S stehen für die japani­schen Begriffe:

  1. Seiri = Unnöti­ges Aussortieren
  2. Seiton = Ordnung herstel­len, damit sich alles einfach finden lässt
  3. Seiso = Sauber machen
  4. Seiketsu = Standardisieren
  5. Shitsuke = Diszi­pli­niert weiterverfolgen

Dieser Kreis­lauf bezieht sich spezi­fisch auf die alltäg­li­che Arbeitsplatzgestaltung.

Warum ist 5S so wichtig?

5S gibt einem in Form von 5 übersicht­li­chen Handlungs­schrit­ten die benötig­ten Tools, um den Arbeits­platz zu ordnen.

Ziel ist dabei nicht nur eine Verbes­se­rung der Produk­ti­vi­tät, sondern ein angeneh­me­res und stress­freie­res Arbeiten.

3. Der ganzheit­li­che KVP: Kaizen-Methoden

Die Tatsa­che, dass ein konti­nu­ier­li­cher Verbes­se­rungs­pro­zess auch ganzheit­lich angelegt sein kann, spiegelt sich beson­ders in den Kaizen-Metho­den des KVP wieder.

Kaizen kommt aus dem Japani­schen und bedeu­tet wörtlich „konti­nu­ier­li­che Verbesserung“.

In Japan bezieht sich Kaizen nicht nur auf die Arbeit, sondern gilt als erstre­bens­wert in allen Berei­chen des Lebens.

Um die stetig weiter­lau­fen­den Optimie­rungs­kreis­läu­fe zu gewähr­leis­ten, müssen alle an einem Strang ziehen.

Deshalb gibt es in Firmen, die nach Kaizen arbei­ten eine klar definier­te Hierar­chie:

  • Topma­nage­ment
  • Mittle­res Management
  • Leiten­de Angestellte
  • Angestell­te

Dabei ist das System keines­wegs starr.

So gehört zu den Aufga­ben der Führungs­kräf­te das Schaf­fen einer geeig­ne­ten Infra­struk­tur, die konti­nu­ier­li­che Verbes­se­rungs­pro­zes­se ermöglicht.

Das mittle­re Manage­ment sollte wieder­um die leiten­den Angestell­ten aktiv dabei unter­stüt­zen, die Kaizen-Richt­li­ni­en zu implementieren.

Eine Win-win-Situa­ti­on für das ganze Unternehmen!

Damit die Prozes­se reibungs­los ablau­fen, muss es auf jeder Ebene Raum für eigen­stän­di­ge Entwick­lung geben.

Korrekt umgesetzt, äußert sich Kaizen in:

  • Einem ordent­li­che­ren Arbeitsplatz
  • Mehr Arbeits­si­cher­heit
  • Dem Erspar­nis von Geld, Zeit und Ressourcen
  • Kürze­ren Arbeitswegen

All das sind wichti­ge Grund­pfei­ler für weniger Stress auf der Arbeit!

#4 Wie funktio­niert Six Sigma?

Six Sigma funktio­niert auf Basis statis­ti­scher Erfas­sungs­me­tho­den, die einzel­ne Arbeits­pro­zes­se nach Effizi­enz bewerten.

Ursprüng­lich Ende der 1980er Jahre unter dem Namen „Total Custo­mer Satis­fac­tion“ (deutsch: Völli­ge Kunden­zu­frie­den­heit) vom ameri­ka­ni­schen Unter­neh­men Motoro­la konzi­piert, gilt das Vorge­hen mittler­wei­le als Quali­täts­stan­dard in vielen Branchen.

Der Herstel­ler elektro­ni­scher Syste­me hatte sich die „0‑Feh­ler-Produk­ti­on“ zum Ziel gesetzt.

Mit der Imple­men­tie­rung von Six Sigma strebt man das Errei­chen der höchst­mög­li­chen Quali­tät in allen Arbeits­ab­läu­fen ab.

Im Vorder­grund steht folgen­de Frage:

Warum entste­hen überhaupt Fehler?

Da Fehler nicht komplett vermie­den werden können, dient das Six-Sigma-Manage­ment­kon­zept dazu, die minimal tolerier­ba­re Fehler­ra­te zu berech­nen und diese so gering wie möglich zu halten.

Ähnlich wie bei Kaizen, wird eine Hierar­chie mit bestimm­ten Rollen etabliert, die von den Angestell­ten übernom­men werden.

Angelehnt an japani­sche Kampf­sport­ar­ten, wie Judo und Karate, gibt es Rangkenn­zei­chen wie z.B., den schwar­zen Gürtel.

KVP für alle? — Fazit

Wer Beispie­le für den langfris­ti­gen Erfolg von Kaizen und Co. sucht, wird schnell fündig.

Die Rettung von Porsche in den 1990er Jahren dank Lean Manage­ment sucht immer noch ihresgleichen.

Aber gibt es wirklich für jede Firma die passen­de KVP-Methode?

Richtig ist, dass die Syste­ma­ti­sie­rung und Weiter­ent­wick­lung von konti­nu­ier­li­chen Verbes­se­rungs­pro­zes­sen zunächst vor allem branchen­spe­zi­fisch in der Automo­bil­in­dus­trie stattfand.

Heute nutzen jedoch viele große und kleine Firmen aus den verschie­dens­ten Sparten KVP-Metho­den, um ihre Quali­täts­stan­dards nicht nur aufrecht zu erhal­ten, sondern auch konti­nu­ier­lich zu verbessern.

Du weißt nicht welche KVP-Metho­de zu dir passt? Lass es uns gemein­sam herausfinden!

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Über den Autor

Markus Buschmann

Markus Buschmann lebt mit seiner Familie in Baden-Württemberg. Er verfügt über zwanzig Jahre Praxiserfahrung als Geschäftsführer, technischer Leiter und Vertriebsleiter.

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